Lateinische Übersetzung des ersten Buches der "Geschichte des Agathon"
von Christoph Martin Wieland (1733 - 1813), dem großen Dichter
des Rokoko und Meisterübersetzer von griechischen und
römischen Klassikern wie Lukian und Horaz.
„Geschichte des Agathon“ ist der 1766 erstmals
veröffentlichte und 1794 fertiggestellte, erste große
Bildungs- und Erziehungsroman in der deutschen Literatur und gilt als
Vorgänger des modernen psychologischen Romans. Wieland
schildert in ihm das Heranwachsen des schönen athenischen
Jünglings Agathon zu einem reifen Mann. Der junge Agathon ist ein
enthusiastischer Schwärmer, der an Ideale glaubt, die es nach
Wieland in der Realität nicht gibt. Der Autor zeigt wie Agathon
nach und nach durch Desillusionierungen und Enttäuschungen zu
einer realistischeren, erfolgversprechenderen und glücklicheren
Lebenseinstellung gelangt. Zuerst erfährt Agathon die Doppelmoral
und Hinterlist der Priester im Heiligtum von Delphi, dann
enttäuschen ihn die Athener durch ihren Neid und ihren politischen
Wankelmut, darauf hintergeht der Sophist Hippias sein Ideal von der
wahren geistigen Liebe. Schließlich gelangt er an den Hof des
Tyrannen von Syrakus und muss am Beispiel Platons erleben, dass man
edle philosophische Ideale in der politischen Praxis nicht umsetzen
kann. Auf dieser Stufe ist Agathon in Gefahr ein Menschenverächter
wie Hippias zu werden. Doch dann retten ihn glückliche
Umstände: In Tarent findet er in Archytas den richtigen Lehrer
praktischer Lebens- und Weltweisheit, der ihn zu Kalokagathie
führt - zum harmonischen Ausgleich von Tugend, Vernunft,
Gefühl und ästhetischem Empfinden.
Auf dieser ersten "Agathon"-CD ist eine lateinische Übersetzung
des ersten Buches eingebrannt. Geplant ist eine vollständige
Übersetzung des Romans.
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