Marie von Ebner-Eschenbachs Novelle "Krambambuli".
Aus dem Deutschen ins Lateinische übertragen
von Nikolaus Groß.
Die
rührende Erzählung vom treuen Jagdhund Krambambuli im
Konflikt zwischen zwei verschiedenen Herrn, einem Wilddieb und einem
Förster. Diese berühmte Novelle wird von Marie von
Ebner-Eschenbach mit soviel Tierliebe, Sachverstand, Detailfreude und
einfühlsamer Darstellung des Seelenlebens der Hauptperson
(Krambambuli) erzählt, daß sie seit ihrer Entstehung immer wieder
begeisterte Leser gefunden hat.
In
einem Wirtshaus
trifft der Jäger Hopp einen Landstreicher,
genannt der Gelbe, der
seinen Hund
dabei hat. Jäger Hopp empfindet große
Zuneigung wie noch bei keinem anderen
Hund. Deshalb tauscht er mit dem Gelben zwölf
Flaschen Krambambuli
(Danziger
Kirschbranntwein)
gegen den Hund, den Jäger Hopp von nun an Krambambuli ruft.
Der
Hund sträubt
sich, sowohl mit dem Jäger mitzugehen, als auch ihm zu gehorchen und
erst nach
zweimonatiger, strenger Erziehung ist der Hund zu einem treuen Freund
und Hüter
des Jägers Hopp geworden. Die beiden hängen sehr aneinander.
Eines Tages kommt
die Gräfin
und verlangt von Hopp, seinen Krambambuli als Geburtstagsgeschenk für
ihren
Gatten herzugeben. Der Jäger übergibt Krambambuli der Gräfin, unter der
Auflage, daß er ihn wieder zurückbekäme, wenn es dem Grafen nicht
gelänge, den
Hund zu füttern oder ihn für sich zu gewinnen. Wenig später darf Hopp
seinen -
mittlerweile heruntergekommenen - Hund wieder abholen, da dieser
tatsächlich
jedes Futter versagte und jeden biss, der sich ihm näherte.
Zur selben Zeit
treibt sich eine Bande von Wildschützen
in der Gegend umher und die Wildschäden
nehmen bald unerhörte Höhe
an. Das Forstpersonal greift daher härter durch, so verprügelt
beispielsweise
der Oberförster
eine Gruppe von Frauen und Buben, als er diese beim Pflücken von Lindenzweigen
erwischt. Wie sich
herausstellt, war eine dieser Frauen die Geliebte des Gelben.
Dieser übt
am Oberförster Rache und bringt ihn um. Jäger Hopp findet den
Oberförster tot,
mit Lindenblüten verziert und mit einem alten, vom
Mörder ausgetauschten Schießprügel
auf.
Einige
Tage
später laufen sich der Gelbe und Jäger Hopp über
den Weg, beide
bewaffnet, der Gelbe mit dem Hinterlader des
Oberförsters, welcher ihn
als Täter ausweist. Hopp weist Krambambuli an, den Gelben
zu fassen,
doch der Hund ist zwischen seinem alten und neuen Herrchen hin- und
hergerissen. Letztendlich entscheidet er sich für
sein altes Herrchen
und Hopp erschießt den Wildschützen. Vor lauter Zorn will Hopp auch den
Hund
töten, doch bringt er es nicht übers Herz und lässt ihn bei der Leiche
zurück.Krambambuli
streunt nun herrenlos und hungernd umher. Nach einiger Zeit sehnt sich
Jäger
Hopp so sehr nach seinem Hund, dass er sich auf die Suche
nach ihm macht. Als
er jedoch frühmorgens vor die Haustüre tritt, stolpert er über den
verendeten
Hund - Hopp wird den Verlust nie verschmerzen.
Die
lateinische Übersetzung folgt den Normen der Schulgrammatik; die
wenigen Neologismen entsprechen den Wortbildungsregeln des antiken
Lateins.
Im Anhang Glossar und ausführliche Informationen über
Leben
und Werke der Autorin und Interpretationen der Novelle.
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